Forum des Fußball-Verbandes Mittelrhein „Fußball spielen“…und der Ball bleibt rund!

(Textauszüge und Fotos: FVM)

 

Am 21.02.2015 tauschten sich Vertreter aus dem Fußball-Verband Mittelrhein (FVM) und seinen Fußballkreisen mit Mitarbeitern der Fußballvereine im Verbandsgebiet aus. 106 Vereinsvertreter aus 89 Vereinen, unter ihnen unser Jugendgeschäftsführer Rocco Bartsch, waren der Einladung des Verbandes zum „FVM-Forum Fußball spielen“ gefolgt und diskutierten über alle Themen rund um den Spielbetrieb im Senioren- und Jugendbereich. Zum Auftakt der Veranstaltung machte DFB-Direktor Will Hink deutlich, warum es wichtig ist, den Fußball an der Basis weiter zu stärken: „95 Prozent aller Spiele finden auf Kreisebene statt“, so Hink. „Auch vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung und der dadurch sinkenden Mitgliederzahlen ist es daher wichtig, über den Fußball an der Basis zu sprechen und ihn zukunftssicher und attraktiv aufzustellen.“

FVM-Vizepräsident Dr. Stephan Osnabrügge präsentierte im Anschluss die Ergebnisse der Online-Vereinsbefragung, die der FVM im Herbst 2014 als Grundlage für das FVM-Forum an die Vereine versandt hatte. Über 400 Vereine füllten die Fragebögen für die Bereiche Herren, Frauen, Junioren und Juniorinnen aus. „Das ist eine Rücklauf-Quote, die uns sehr freut und die uns zeigt, dass unsere Vereine sich einbringen wollen“, so Osnabrügge. „Wir müssen nicht alles ändern, aber wir müssen den Mut haben, alles zu hinterfragen."

Das stellten die Vereinsvertreter dann auch in den sechs Workshops unter Beweis. Zu den Themen „Organisation“ und „Durchführungsbestimmungen“ im Herren- und Juniorenbereich sowie zum Mädchen- und Frauenfußball und neuen Spielformen brachten sie ihre Erfahrungen, Wünsche und Ideen ein.

"Wir nehmen die Anregungen mit in die Ausschüsse und Kreise und werden das Format der FVM-Foren in jedem Fall weiter fortführen", so Osnabrügge. „Die Aufgabe der Verbands- und Kreisvertreter war heute zuzuhören und mitzunehmen, was gut läuft und wo unsere Vereine Handlungsbedarf sehen. Die Vereine haben sich toll eingebracht in diesen Dialog“, fasste FVM-Präsident Alfred Vianden zusammen und brachte die Weiterentwicklung des Amateurfußballs auf den Punkt: „Wir haben auf allen Ebenen hervorragende Experten, letztlich können und wollen wir alle Herausforderungen im Amateurfußball gemeinsam lösen.“

Eine Vielzahl an Ideen und Vorschlägen könnten in nächster Zeit weitergedacht und auch umgesetzt werden. So zum Beispiel die Auswechslung eines vierten Spielers im unteren Amateurbereich bei den Senioren oder die Ausweitung des Wiedereinwechselns. Auch wurde über die Wiedereinführung der zehnminütigen Zeitstrafe statt des Platzverweises mit der gelb/roten Karte gesprochen. Viele Vereinsvertreter sprachen sich zudem für die Einführung einer Spielunterbrechung (Time-Out) aus um z.B. deeskalierend auf Streitigkeiten auf dem Spielfeld einzuwirken. Im Workshop der Frauen/ Mädchen wurde deutlich, dass es eine von den Männern losgelöste rechtliche Grundordnung geben muss, die auf die Belange der Frauen/ Mädchen eingeht. Auch wurden die Anstoßzeiten der Amateure hinreichend diskutiert und fast alle waren sich einig, dass samstags die Jugend und sonntags die Senioren auf den Platz gehören und nicht die Bundesligaprofis.

Im Jugendbereich wurde die Absenkung der Altersklassen um ein Jahr angestoßen, was bedeutet dass eine U19 zum Seniorenbereich und alle anderen Jahrgänge um eins nach unten verschieben. Hier liegen die Interessen der großen Klubs mit denen der kleineren Vereine deutlich auseinander, sodass eine eindeutige Tendenz nicht gegeben ist. Eine gute Idee scheint hingegen das „Norweger-Modell“ zu sein, welches inhaltlich dazu führt, dass Mannschaften die am Spieltag nicht mit der nötigen Spielerstärke antreten können dennoch spielen wollen und der Gegner sich freiwillig auf die Anzahl der Spieler reduziert um der Chancengleichheit gerecht zu werden.

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Foto: R.Bartsch (4 v.l.) im Workshop Organisation Kinder- und Jugendfußball

 

Alles im allen ein gelungenes Forum, welches mit diesem ersten Schritt einberufen wurde. Schade nur, dass das Interesse im Kreis Euskirchen nur bei drei Vereinen (neben der TuS noch Friesheim und Houverath) und einem Kreisvertreter geweckt wurde. Eine Chance etwas anzustoßen und nicht nur immer zu meckern, die vertan wurde.

Jetzt gilt es für alle Beteiligten, in erster Linie für den Verband, das Beste aus den Ergebnissen zu machen und vielleicht sieht man in Kürze die eine oder andere Neuerung auf unseren Sportplätzen. (rb)

   
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