Die Eifelcupsaison begann am 5.3.2017 nicht wie sonst üblich in Nierfeld, sondern beim Belgenbachtrail des TV Konzen.

„Über Stock und über Stein“ geht es hier im wörtlichen Sinne. Die 10 km Strecke geht mit insgesamt 300 Höhenmetern schon als Bergstrecke durch. Mit dem Auf und Ab, auf teilweise matschigem Untergrund, mit dem Durchqueren von Bachläufen in knöcheltiefem Wasser macht der Lauf seinem Namen alle Ehre.

Wer hier mitmacht, sucht die Herausforderung eines außergewöhnlichen Laufes. Man trachtet zwar auch nach Eifelcuppunkten, aber das Erlebnis steht im Mittelpunkt.

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Gabi hat Spaß beim Belgenbachtrail in Konzen.

So sah es auch Gabriele Gollek-Jost. Aus Erzählungen kannte sie das Terrain und sie war neugierig geworden.

Sightseeing ist seine Leidenschaft. Aber nur dann, wenn die Strecke eine Länge von genau 42,195 Kilometern misst. Ob Großstadt oder Provinz, die Tour darf nicht schon nach 1 Stunde vorüber sein. Man muss das richtig genießen können.

Die illustre Liste der Orte, die er so besichtigte, ist groß. 25 mal genoss er Flair von Natur und Großstädten. Er durchstreifte Wälder und Großstadtschluchten. Metropolen wie Berlin, Chicago, Boston oder New York City sperrten für ihn ganze Innenstädte ab. Inkognito sahen ihm in London die Mitglieder der königlichen Familie bei seinem Hobby zu.

Das beschauliche Leben auf Hawaii ließ er pulsieren und nahm dafür die Strapazen einer Weltumrundung in Kauf. Die Sonne von Florenz zeigte sich bei seinem Start im schönsten Gewand.

Luxemburg, Köln, Düsseldorf, Bonn und Koblenz hießen die Stationen seiner Reisen in der Heimat. Auch die Eifel wollte er erkunden und tat dies in Monschau und am Rursee.

Amsterdam war toll. Doch bescherte ihm die holländische Metropole den ersten falschen „Fünfer“ seines Lebens. Der Verkäufer an der Currywurstbude wollte das „Falschgeld“ partout nicht annehmen.

Und jetzt war Tokio, die japanische Metropole, als Nummer 26, an der Reihe. Eine Weltreise für eine Sightseeingtour.

Für einen Frühaufsteher begann die Reise spät. Das Flugzeug in Düsseldorf war erst um 15.00 Uhr bereit. Über das deutsche Luftdrehkreuz Frankfurt ging es dann gen Osten.

Die Erde hat nicht gebebt, als der Flieger vom Polarkreis kommend am 23. Februar 2017 um 13.00 Uhr mit einer vorbildlichen Landung die Fluggäste auf japanischem Boden absetzte.

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Made in Japan: Wolfgang als Mittelpunkt der klassischen japanischen Damenmode.

Die Reise hatte er bei einem Laufveranstalter gebucht. Das machte die Sache einfacher. Bereits unterwegs wurden erste Kontakte geknüpft. Der Empfang in der fremden Stadt ermöglichte so einen weitgehend stressfreien Aufenthalt. Die Reise war wohlorganisiert und ließ dennoch genügend freien Raum für eigene Erkundungen.

Dramatische Szenen im Mittelmeer, chaotische Zustände zu Lande. Grenzen werden dichtgemacht, der Zustrom aber nur kurz gestoppt. Wer fliehen kann, der flieht aus den Krisengebieten des Nahen Ostens. Wer würde das nicht, wenn Tod und Zerstörung an der Tagesordnung sind. Wie überleben, wenn Nahrungsmittel und medizinische Versorgung nicht verfügbar sind? Wer nicht von den Schergen dieser Welt niedergemetzelt wird, muss den Hungertod fürchten. Erwachsene und Kinder sind, wenn sie überhaupt überleben, traumatisiert bis an ihr Lebensende. Schutt und Asche überall. Wo ist das zuhause von gestern geblieben? Es ist nicht mehr da.

Selbst auf der Flucht müssen besonders Frauen und Kinder fürchten, dem Grauen nur bedingt entkommen zu sein. Viele werden missbraucht werden. Kaum etwas davon gelangt an die Öffentlichkeit.

Die Welt geht aus den Fugen. Die Politik ist in Bewegung. Antworten auf die neuen Populisten sind kaum vorhanden. Die Probleme werden leider immer noch verniedlicht. So manche verharmlosende Aussage von Politikern lässt viele kopfschüttelnd zurück.

Auch im Kleinen wird der Egoismus und die asoziale Komponente groß geschrieben. Wir parken rücksichtslos auf Bürgersteigen und zwingen Fußgänger und besonders Familien mit kleinen Kindern auf die Fahrbahn. Aber bitte nicht beschweren, sonst muss man mit dem schlimmsten rechnen.

Die Organisatoren der Eifelcup-Lauf-Veranstaltung dürfen mit Stolz zurückblicken. Seit 1992 bietet man Laufeinsteigern wie ambitionierten Laufathletinnen und –athleten jedes Jahr eine Serie von ca. 10 Wettkämpfen über 10 km an. Die Veranstalter der Volksläufe selbst bieten in aller Regel weitere Wettkampflängen an. Selbst die kleinsten der Kleinen werden über kurze, angepasste Strecken an den Laufsport herangeführt. Vielleicht ist genau das der Erfolg des „Eifelcups“.

Ohne den ehrenamtlichen Einsatz vieler Helfer der jeweiligen ortsansässigen Vereine wäre die Durchführung des regionalen Events nicht möglich. Die Planung im Vorfeld, die Strecken- und Verpflegungsposten, die Siegerehrungen, die Getränke- und Essensausgabe am Ende und und und verlangt den unermüdlichen Einsatz von Mitarbeitern, die auf diese Art die Veranstaltungen „sponsern“. An dieser Stelle auch von unserer Seite herzlichen Dank an die EC-Vereine und ihre Ehrenamtlichen.

Auch die Organisation bei der Eifelcupabschlussveranstaltung war wieder perfekt durchgeführt. Auch hier klappte wieder alles wie am Schnürchen. Das Schevener Dorfhaus war diesmal Ort des Geschehens.

Aus der Hand von Landrat Günter Rosenke wurden die Preise für die Gesamtsieger und die Sieger der Altersklassen übergeben.

   
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